Geld für Dein Heimat-Projekt

Ob man es nun Heimat nennt oder Zuhause oder Nachbarschaft – für die Umsetzung von Ideen zur Belebung und Stärkung der Gemeinschaft vor Ort steht in Nordrhein-Westfalen unter dem Oberbegriff Heimat-Förderung ein ganzes Set an finanzieller Unterstützung zur Verfügung. Die fünf Fördertöpfe zielen auf unterschiedliche Bedingungen ab. Mit einer Ausnahme setzt die Beantragung der Fördermittel die Einbindung von Vereinen und/oder Kommunen voraus. Insgesamt hat die Landesregierung NRW für die Jahre 2023 bis 2027 rund 150 Millionen Euro vorgesehen.

Recht unbürokratisch kann der auf 2.000-Euro je Projekt gedeckelte Heimat-Scheck beantragt werden – und zwar nicht nur von Vereinen, sondern auch von Privatpersonen. Der Nachweis eines Eigenanteils ist nicht notwendig. Das macht ihn sehr attraktiv für kleinere Projekte, in denen zum Beispiel Druckkosten oder Kosten für das Ausleihen von technischem Equipment anfallen. Er ist digital schnell beantragt und digital schnell abgewickelt. Der Heimat-Scheck läuft „wie geschnitten Brot“ – was die Gefahr der Überbuchung mit sich bringt. Das Programm ist auf 1.000 Schecks pro Jahr begrenzt.

Die Heimat-Werkstatt fördert Formate wie zum Beispiel Workshops, die Menschen im Gespräch über ihre Heimat zusammenbringen. Im Zentrum können unterschiedliche Themen stehen und gemeinsam bearbeitet werden: die lokale Entwicklung, Integration, Zukunftsbilder. Die Beantragung erfolgt über eine private oder gemeinnützige Organisation (z. B. Verein) oder die Kommune. Die Förderung beträgt bis zu 90% von maximal 10.000 Euro; die verbleibenden 10% sind der jeweilige Eigenanteil.

Kommunen können Förderungen aus den Programmen Heimat-Preis und Heimat-Fonds beantragen. Mit dem Heimat-Preis kann eine Kommune jährlich ehrenamtliches Engagement vor Ort würdigen. Heimat-Preise werden zum Beispiel in Welver und in Dortmund verliehen; insgesamt sollen es 140 Kommunen in NRW sein. Der Heimat-Fonds ist ein „Aufstocker“: Häufig gelingt es, für heimatbezogene Projekte private Spender und Sponsoren zu gewinnen. Mit dem Heimat-Fonds verdoppelt das Land NRW die aufgebrachten Mittel für ein lokales identitätsstiftendes Projekt.

Heimatentwicklung bewahrt sich in Orten und historischen Bauwerken, die lokale Geschichte und von Traditionen erzählen können. Für die Aufarbeitung, Inszenierung und Präsentation in zeitgemäßer Form können Kommunen und Organisationen im Programm Heimat-Zeugnis eine Anteilsfinanzierung beantragen.

Neben dieser Heimat-Förderung aus Landesmitteln stehen finanzielle Mittel für typische heimatbezogene Projekte auch aus anderen Töpfen zur Verfügung. Das Programm LEADER der Europäischen Union beispielsweise zielt auf die Entwicklung des ländlichen Raums. Die LEADER-Regionen formulieren ein regionales Entwicklungskonzept, dessen Umsetzung durch ein Regionalmanagement unterstützt wird. Dieses Regionalmanagement bietet Beratung und Begleitung für lokale Initiativen und Vereine. Das LEADER-Budget einer Region kann durch das Regionalbudget ergänzt werden; dieses ist in der Abwicklung etwas weniger aufwendig und eignet sich für Kleinprojekte. Die Eigenanteile liegen zwischen 20% und 35%.

Sofern ein Heimat-Projekt genau in das jeweilige Jahresthema passt, kann die Engagement-Förderung der Staatskanzlei NRW beantragt werden und „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“ gibt. Das Schwerpunktthema im Jahr 2024 war „NRW gegen Einsamkeit“.

Neben diesen staatlichen Förderungen haben sich Stiftungen in den letzten Jahren zu einem wichtigen Element bei der Umsetzung von Heimat-Projekten entwickelt; derzeit haben rund 5.000 Stiftungen ihren Sitz in NRW. Eine Recherche nach lokalen und regionalen Stiftungen und ihren Förderbereichen kann sich lohnen.