Heimat Schüren

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"En Schüren ächter dä Müer´n …

Sit en Rüern, dä kann küern. Sall ek eä´m smieten? Lo dat sin, hä könn di bieten.“

„In Schüren hinter den Mauern -- Sitzt ein Hund, der kann sprechen. Soll ich ihn beschmeißen? -- Lass das sein, er könnte dich beißen.“

Bedrohlich wirken „Bobo und seine Freunde“ nicht, die in der Erlenbachstraße über die Mauer sehen. Was wie eine Gestaltwerdung der plattdeutschen Überlieferung aus dem 18. oder 19. Jahrhundert wirkt, ist tatsächlich unabhängig entstanden. Die Künstlerin ließ sich in Brandenburg zu dieser Betonplastik inspirieren und setzte sie auf die Bruchsteinmauer, die so typisch für Schüren ist.

Der Hang zur Mauer für die Grundstücksabgrenzung wird seinen Grund in den Schürener Steinbrüchen haben – „stenbrekken“ in Schüren werden bereits 1302 erwähnt: Die Brüder Heinrich und Dietrich von Aplerbeck verkauften ihr Haus mit Steinbrüchen und Kohlegruben an den Priester Boymund von St. Reinoldi in Dortmund. Der hochwertige, quarzige Kohlensandstein ist von besonderer Festigkeit und nicht nur für die Schürener Mauern geeignet, sondern auch für Fundamente, Treppen und Bordsteine. Im Jahr 1465 belegt ein Schriftstück, dass alle Dortmunder Bürger zum Steinebrechen in Schüren aufgefordert waren, um mit dem festen Stein die „Hellwegstrak von der Osten- bis zur Westenporte“ zu pflastern. Und die Geschichtswerkstatt Hörde recherchierte in den 1990er Jahren, dass die Schürener Steine auch für den Bau des Berliner Olympia-Stadions verwendet wurden.

Als ortsbildprägende Elemente haben es einige wenige Bruchsteinmauern in die Dortmunder Denkmalliste geschafft, genauso wie der Schürener Steinbruch, der Naturschutzgebiet und Bodendenkmal in einem ist.